Der Fachbereich Pädiatrie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Die Aufgabe der Ergotherapie in diesem Fachbereich ist es, die Schwierigkeiten, Beeinträchtigungen und Entwicklungsverzögerungen von Kindern und Jugendlichen im motorischen, psychischen und geistigen Bereich zu verbessern.
Bei Kindern und Jugendlichen können sich Schwierigkeiten in unterschiedlichsten Lebensbereichen zeigen. Zum Beispiel im Kindergarten, in der Schule oder auch im häuslichen Alltag. Manchen fällt es schwer, in Kontakt mit anderen zu treten. Wiederum anderen gelingt es noch nicht so gut, sich mit einem Spiel oder einer Aufgabe zu beschäftigen, oder sie haben Schwierigkeiten, mit Stift und Schere altersentsprechend umzugehen.
All dies sind Handlungsbereiche der Ergotherapie. Zudem findet ein intensiver Austausch mit den Eltern statt. Auch die Zusammenarbeit mit Erziehern, Lehrern und anderem Fachpersonal ist ein wichtiger Bestandteil.
„Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir lesen
und in das wir schreiben sollen.“
Peter Rosegger
Zielsetzung
Die Ergotherapie fördert das altersentsprechende Handeln und die größtmögliche Selbstständigkeit von Kindern und Jugendlichen. Ein altersgerechter Entwicklungsstand ist die Grundlage für eine gute Weiterentwicklung.
- altersgerechte Wahrnehmungsverarbeitung der Basissinne, z.B. hören, sehen und fühlen
- Förderung des Gleichgewichtssystem und Tiefenwahrnehmung
- Training der Koordination, z.B. der Hände, Füße und des ganzen Körpers und der Tonusregulation
- Verbesserung der Bewegungsabläufe und der Bewegungsplanung
- Verbesserung und Förderung der altersgerechten Grob- und Feinmotorik
- Entwicklung und Verbesserung graphomotorischer Fähigkeiten
- Interaktionsfähigkeit zwischenmenschlicher Interaktionen
- Sozialverhalten
- Gefühlsregulation
- Motivation, Selbstwertgefühl und Eigenverantwortlichkeit
bei
- Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
- Grafomotorikstörungen
- Störungen und Schwierigkeiten in der Grob- und Feinmotorik
- Entwicklungsverzögerungen
- Sozioemotionale Störungen
- Teilleistungsstörungen
- und vieles mehr...
Maßnahmen und Behandlungsmethoden
- ausführliches Erstgespräch mit den Eltern (Anamnese)
- ausführliche Diagnostik und Abklärung, ob eine ergotherapeutische Behandlung für das Kind sinnvoll und notwendig ist.
- Erstellen eines Behandlungsplans mit genauer Problemanalyse und Zielstellung
- intensiver Austausch mit Fachpersonal und Ärzten
- Hausbesuch (um das häusliche Umfeld kennen zu lernen, aber auch, wenn ein Besuch in der Praxis nicht möglich ist, z.B. bei starken körperlichen Beeinträchtigungen)
- Einzel- und Gruppenbehandlungen
- Wut Workout (produktiver Umgang mit Wut)
- Linkshänderberatung (nach Methodik Dr. Sattler) und allgemeine Händigkeitsberatung (siehe Link)
- Schreib/Mal Schule (Grafomotoriktraining für Einzel- und Gruppentherapie)
- soziales Kompetenztraining für Kinder und Jugendliche
- Konzentrationstraining (Lauth/Schlottke, Marburger, Attentioner)
- Eltern/ Kindberatung
- sensorische Integrationstherapie
- Psychomotorik
- das Wunstorfer Konzept
Möchten Sie mehr erfahren?
Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören! Rufen Sie uns in unserer Praxis an – wir sind gern für Sie da!
Wichtiges und Wissenswertes
Bringen Sie zum Erstgespräch mit:
- Untersuchungsheft
- eventuelle Berichte aus vorherigen Therapien/ Untersuchungen
- ergotherapeutische Verordnung
- Informationen weiterer Erkrankungen
- Unfälle aus Vergangenheit
LINKSHÄNDER-BERATUNG
Inhalte/Schwerpunkte
- Bestimmung der Händigkeit (Händigkeitstestung)
- Wie geht man mit angeblichen “Beidhändern” um?
- Primär- und Sekundärfolgen der Umschulung der Händigkeit
- Rückschulung der Händigkeit bei Kinder und Erwachsenen- Chancen und Gefahren
- Haltung beim Schreiben, Schneiden und anderen grundlegenden Tätigkeiten mit links und rechts
- Arbeitsplatzanordnungen und Gebrauchsgegenstände ergonomische Fragestellungen
- Elterngespräche über die Händigkeit des Kindes
- Hinweise zu beruflichen Entscheidungen von Linkshändern
PSYCHOMOTORIK
Ziel der Psychomotorik ist es, durch Bewegungsangebote eine Beziehung zum Kind aufzubauen, seine psychische Befindlichkeit positiv zu beeinflussen und seine Gesamtentwicklung zu unterstützen. Über die Bereiche Körper-, Material- und Sozialerfahrung kann das Kind ein positives Selbstkonzept entwickeln. Zudem wird die körperliche Geschwindigkeit gefördert.
SENSORISCHE INTEGRATION
Sensorische Integration ist die Vernetzung der Sinne. Durch die Therapie wird sie gefördert.
Die Verbindung von Bewegung, Körperhaltung, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören gehört zu den Grundvoraussetzungen, um höhere kognitive (z.B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Problemlösen, Emotionen) und kinetische Leistungen (Bewegungsabläufe) zu erbringen.
Nur, wenn die Informationen im Nervensystem richtig und vollständig verarbeitet und vernetzt werden, kann der Mensch in verschiedenen Situationen angemessen reagieren.
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