NEUROLOGIE / ORTHOPÄDIE

In der Neurologie und Orthopädie werden Erkrankungen des zentralen Nervensystems (durch Unfall oder Krankheit), als auch Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates oft zusammen, aber auch getrennt voneinander behandelt.

Erkrankungen des Gehirns, z.B. weisen Schlaganfälle in der Regel sehr unterschiedliche und komplexe Störungsbilder in der Peripherie auf. 
Orthopädische Erkrankungen können dagegen zentrale Veränderungen verursachen, z.B. bei einem langen Nichtgebrauch eines Körperteils.

Unser Gehirn benötigen wir nicht nur fürs das Denken, sondern auch für alle Bewegungsvorgänge, die wir planen und durchführen möchten, z.B. Zähneputzen, mit Messer und Gabel essen oder Gehen und Stehen. Im ungünstigen Fall ist der Betroffene auf die komplette Hilfe anderer angewiesen und kann nicht mehr allein in seiner Wohnung leben, seinem Beruf nachgehen oder seine Freizeitbeschäftigungen ausüben.

Ein wichtiges ergotherapeutisches Tätigkeitsfeld ist deshalb, die Selbstständigkeit in allen Lebensbereichen (ADL) wieder zu erweitern und zu beüben, als auch Betroffene und seine Angehörigen zu beraten und sein Umfeld den Gegebenheiten behutsam anzupassen.

Wiedererlernen von Fähigkeiten und Förderung von Selbstständigkeit

Zielsetzung

  • Erlangen der optimalen Funktionsfähigkeit
  • Festigung des Selbstbildes und des Selbstvertrauens
  • Verbesserung des Gesundheitszustandes
  • Unterstützung der Kompetenzen, als auch die selbstständige Lebensführung
  • Wiedergewinnung, Erhaltung und Training geistiger Fähigkeit
  • Erhöhung der Gedächtnisleistung und der Denkflexibilität
  • Verzögerung weiteren geistigen Abbaus
  • Erhöhung der Lebensqualität
  • Schmerzreduktion
  • Normalisierung der Muskelspannung (z.B. herabsetzen der Spastizität oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren)
  • Förderung der Mobilität / der Bewegungsmöglichkeit
  • Förderung der dynamischen Stabilität, Ausdauer und Kraft, Geschicklichkeit und Koordination


bei orthopädischen Erkrankungen 

  • Gelenk-, Muskel-, Bandverletzungen
  • Entzündungen und Frakturen nach Sportverletzungen
  • rheumatische Arthritis
  • Arthrose
  • Osteoporose
  • Entzündliche und degenerative Gelenkserkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis
  • Verletzungen von Knochen, Muskeln und Sehnen
  • Amputationen, Gelenksersatz
  • Komplexes-Regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
  • Gelenkinstabilitäten

 

bei neurologischen Erkrankungen 

  • Schlaganfall mit/ ohne Spastizität, Gangstörungen
  • ausstrahlende Schmerzen und Missempfindungen
  • Schädel-Hirn-Verletzungen (z.B. nach Unfall)
  • Rückenmarksverletzungen und Erkrankungen (z.B. Querschnittslähmung)
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Polyneuropathie u.a.
  • Hirnleistungsstörungen, z.B. Vaskuläre Demenz/ Hirnverletzungen/ psychische Störungen
  • Mischdemenz/ Alzheimer Demenz
  • neurologische Erkrankungen und deren kognitive Beeinträchtigungen nach z.B. einem Schlaganfall, Morbus Parkinson
  • retrograde Gedächtnisstörungen
  • Amnestisches Syndrom
  • Störungen des verbalen Untersystems des Gedächtnisses
  • erworbene Hirnverletzungen durch Unfälle
  • allgemein kognitive altersbedingte Defizite
  • Prophylaxe von Hirnleistungsstörungen
  • Schwindel

Maßnahmen und Behandlungsmethoden

  • Spiegeltherapie
  • ADL (Selbsthilfe- und Alltagstraining)
  • Hirnleistungstraining
  • Postoperative Behandlung, Narbenbehandlung
  • Kontrakturprophylaxe
  • Manual-therapeutische Techniken
  • Kinesiotaping
  • Mobilisation der HWS, BWS, LWS
  • PNF- Therapie
  • Hilfsmittelversorgung
  • Beratung von Angehörigen
  • Kognitives Training nach Stengel
  • N.A.P. Therapiekonzept (Renata Horst) (Neuromuskuläre Arthroossäre Plastizität)
  • vegetative Behandlung (heiße Rolle, Schröpfen, Friktionsmassagen)
  • Übungen zur Beweglichkeit, Muskelkraft, Ausdauer, Belastbarkeit und Sensibilität
  • Training von Alltagsaktivitäten
  • Thermische Anwendung (Kälte/ Wärme, Behandlung mit Paraffin)
  • alltagsorientiertes Training
  • Arbeitsplatzberatung 

Möchten Sie mehr erfahren?

Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören! Rufen Sie uns in unserer Praxis an – wir sind gerne für Sie da!

Wichtiges und Wissenswertes

Um einen optimalen Verlauf der Therapie und der Zielsetzung zu gewährleisten, werden ggf. folgende Informationen benötigt:

 
 


  • Unfall- und/ oder Krankenhausberichte
  • ggf. Röntgenaufnahmen
  • ggf. Medikamenteneinnahme
  • Information weiterer Erkrankungen
  • Unfälle aus Vergangenheit


KOGNITIVES TRAINING

HIRNLEISTUNGSTRAINING

Kognitives Training nach Stengel 

Was ist "Kognitives Training" nach Stengel? Es ist ein sozial-kommunikatives und gesundheitsorientiertes Training der kognitiven Funktionen, wie z.B. der Konzentration, Informationsverarbeitung, Denken sowie der Sprache und aller Gedächtnissysteme. 

Spezielle Pädagogik und Fragetechniken verhindern Stress und Leistungsdruck und ermöglichen ein freies Nachdenken. Trotz fragender Vorgehensweise wird damit ein schulisches oder quizartiges Therapie-Setting vermieden, was ebenfalls Stress und Leistungsdruck entgegenwirkt. Nicht die Lösung ist das vorrangige Ziel, sonders das Spekulieren, Disku- tieren und gemeinsame, partnerschaftliche Überlegen. 

Methoden 

  • Symptomorientiertes oder geistig-aktivierendes Training
  • Verhaltenstraining und Strategien
  • diagnostisches Gespräch mit Anamnese und Lebensraumanalyse
  • Einsatz neuropsychologischer Testverfahren bei erworbenen Hirnschädigungen
  • Erkundung des psychosozialen Umfelds (Gespräche mit dem Patienten und ggf. seinen Angehörigen, persönliche Vorlieben, Interessen und Hobbies
  • Sammlung der diagnostischen Ergebnisse, welche kognitiven Fähigkeiten vorhanden sind und welche Defizite bestehen sowie der Status der Sinnesorgane, Schreib- und Malfertigkeiten, körperliche und psychische Verfassung und deren Umfeld
  • Biografische Erinnerungsarbeit
  • u.v.m.


Folgen mangelnder geistiger Tätigkeit sind: 

  • IQ-Verlust und Synapsenabbau (z.B. nach längerem Klinikaufenthalt)
  • Begünstigung der Entwicklung einer Demenz
  • Verschlechterung des körperlichen Gesundheitszustandes
  • Verkürzung der Spanne des kompetenten, eigenverantwortlichen Lebens im Alter
  • Früher einsetzende Pflegebedürftigkeit

PNF THERAPIEKONZEPT

 PNF = Propiozeptive neuromuskuläre Faszilitation
 - Konzept zur Bewegungsanbahnung
 

EIN MOTORISCHES STRATEGIETRAINING

= Die erleichterte Wahrnehmung zwischen dem Zusammenspiel von Nerven und Muskeln in einer Bewegung. 

Diese aktive Methode besteht aus definierten Bewegungsmustern, welche sich an der normalen motorischen Entwicklung orientiert. Diese sind im normalen Bewegungsablauf immer vorhanden, wobei sie für das ungeschulte Auge wenig auffällig sind. Mit diesen definierten Bewegungen und bestimmten Techniken wird therapeutisch gearbeitet. Es werden Stimuli, wie z.B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand, äußere Reize (Umwelt, Schmerz- oder Warm-Kalt), wie innere Reize zur Aktivierung ausgenutzt. 

Werden diese in einer festgelegten Art und Folge durchgeführt, kommt es zu den erwarteten Reaktionen der vermehrten Muskelanspannung oder auch Muskelentspannung. Außerdem soll durch den gezielten aktiven Einsatz dem Patienten zu einer effektiveren motorischen Aktivität (Bewegungsaktivität) verholfen werden. 


Grundidee - PNF-Philosophie:
 Der Mensch wird als totale Einheit gesehen.
 

  1. Nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich
  2. Verschaffen von Erfolgserlebnissen und somit auch der Motivation, um eine positive Vorgehensweise zu bekommen.
  3. Bewegung stellt ein Verhalten da, welches sich aus Eigenmotivation, Emotionen, Sinneswahrnehmungen, als auch aus Erfahrungen und kognitiven (geistigen) Prozessen entwickelt.
  4. Die Selbstständigkeit des Patienten steht immer im Vordergrund d.h. Lebensqualität wird Bewegungsqualität zugeordnet.

Die Behandlung orientiert sich am ganzen Menschen (inklusive seiner psychischen und sozialen Bedürfnisse) 


Ziel ist es, motorische Strategien zur Bewältigung des Alltags zu entwickeln, um eine zweckbestimmte, bleibende Veränderung des sensomotorischen Verhaltens mit so wenig Fremdhilfe wie möglich zu erreichen. Die Therapie findet sowohl bei neurologischen Erkrankungen als auch bei orthopädischen Erkrankungen statt.

N.A.P. KONZEPT

Die Brücke zwischen Orthopädie und Neurologie 

N.A.P. - Neuromuskuläre Arthroossäre Plastizität) ist eine integrative, neuroorthopädische Therapie zur Förderung von motorischen Strategien im Alltag. Schwerpunkt dieses Konzeptes ist die praktische Anwendung. 

Der N.A.P. Therapeut spielt für den Lernenden eine unterstützende Rolle, indem er sein Handeln fördert. Die Hände des Therapeuten werden in dieser Therapie als „Werkzeug“ genutzt, um die bestmöglichen physiologischen Bewegungsabläufe herzustellen. Parallel koordiniert das neuromuskulären System diese Abläufe. Durch unsere Hilfe bekommt das Gehirn eine Idee von der Bewegung und wird darin unterstützt. Schutzprogramme des Gehirns werden gelöscht, und die Programmierung der Bewegungsabläufe wird auf die Ursprungseinstellungen zurückgesetzt. 

Wir verbinden manualtherapeutische Kenntnisse mit neurophysiologischen Grundlagen, um das motorische Lernen des Patienten zu fördern. 


Anwendung
bei neurologischen Erkrankungen

  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Schädelhirntrauma
  • Parkinson
  • Spastizität
  • Ataxie
  • Ankinese
  • Rigor
  • Tremor
  • Verlust der posturalen Kontrolle und Gleichgewichtsstörungen


bei orthopädischen Erkrankungen 

  • Bandscheibendegeneration
  • Gelenk-, Muskel-, Bandverletzungen und Entzündungen
  • Frakturen
  • Schwindel
  • Tinitus
  • Migräne
  • Gelenkinstabilität- und Einschränkungen
  • Gangstörungen
  • ausstrahlenden Schmerzen und Missempfindungen

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SPIEGELTHERAPIE 

Spiegeltherapie ist ein intensives Gehirntraining, welches gezielt Gehirnregionen anspricht, die einen positiven Einfluss auf Bewegung und Schmerzempfinden haben, sowie viel Konzentration und Aufmerksamkeit benötigen. 

Bei dieser Therapieform wird mit Hilfe eines Spiegels versucht, dem Gehirn einen gesunden Arm oder Bein vorzutäuschen, um damit die Schmerzverarbeitung im Gehirn positiv zu beeinflussen. Der betroffene Körperteil kann wieder besser wahrgenommen werden, Schmerzen können abgebaut werden. 


Patienten mit folgenden Krankheiten können
mit der Spiegeltherapie Erfolge erzielen:

  • Schlaganfall
  • Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Phantomschmerzen nach Amputationen
  • chronische Schmerzen im Bereich der Arme/ Beine
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen durch schwere Traumen/ Frakturen, Nervenverletzungen

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